Ich habe in Khiva das erste Mal auf meiner Reise so richtig gut geschlafen. Kein Druck mehr irgendwo ankommen zu müssen, kein ausgiebiges Kartenstudium und auch keine Ungewissheit über die nächste Übernachtung.
Ich habe in Khiva ein sehr gemütliches und freundliches Guesthouse. Es ist die Standard Unterkunft für Motorradfahrer. Man nimmt am Familienleben der Gastgeber teil. Hier fühle ich mich richtig wohl und kann so richtig ausspannen und das Leben genießen. Ich habe sogar angefangen ein Buch zu lesen.
Auch die Ausrüstung habe ich wieder auf Vordermann gebracht. Es hat doch einiges gelitten unter der langen Fahrt. Ich habe z.B. meinen Reißverschluss vom Tankrucksack genäht, die Motorradklamotten gewaschen und einiges am Gepäck umorganisiert.
Gut die Hälfte der Strecke ist geschafft. Nun habe ich 3 Wochen Zeit mir Usbekistan anzuschauen und den Pamir unter die Räder zu nehmen.
Khiva hat eine sehr alte historische Altstadt, die von einer vollständig erhaltenen Stadtmauer umgeben ist. Die Altstadt von Khiva ist seid 1990 Weltkulturerbe der UNESCO. Innerhalb dieser Stadtmauer gibt es zahlreiche Moscheen, Mausoleen, Medresen und Minarette zu besichtigen. Hier spielt sich noch das alltägliche Leben ab. Es ist ein Freilichtmuseum.
Touristen spielen hier noch nicht die tragende Rolle. Die Eintrittspreise sind moderat und es gibt sehr wenig Touristen, die sich hierher verirren. Es sind fast ausschließlich Individual- und Rucksackreisende. Man kann noch unbehelligt durch die Straßen gehen, ohne andauernd angesprochen zu werden, irgendein Souvenir zu kaufen.
Ich habe mit Masharipov, dem Gastgeber, eine Tagestour zu sehr alten Ruinen gemacht. Es war sehr interessant auf der jeweils einstündigen Hin- und Rückfahrt, mehr über die Denk- und Sichtweise eines Usbeken zu erfahren.
Ich bin hier zwei volle Tage, bevor es mich weiter nach Buchara zieht. Dort habe ich auch schon eine Unterkunft, die genauso gut sein soll, wie diese.
STEPHAN
Khiva/Usbekistan