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Sonntag, 24. Juli 2011

6103 Km – Buchara/UZB

Vor der Abfahrt in Khiva hatte ich noch ein besonderes Erlebnis. Im Guesthouse hatte sich am Tag zuvor ein afghanisches Fernsehteam eingemietet. Diese filmten meine Abreise, das Motorrad und mich ausgiebig. Ich musste ein Interview geben. Mein erstes Interview und dann auch noch in Englisch, aber mir fielen zum Glück alle Vokabeln ein und ich glaube, ich habe mich nicht schlecht geschlagen. Es ging mehr um belanglose Sachen wie, woher, wohin, warum und wie es mir gefällt.

Danach hatte ich die Möglichkeit mich mit den Reportern ein wenig über die Situation in Afghanistan zu unterhalten. Aber ich hatte das Gefühl, das sie nicht sagen durften, was sie wirklich meinten. Sie meinten alles ist gut und sicher in Afghanistan, als wenn sie nicht wüssten, dass in ihrem Land ein Krieg geführt wird.

Die 450 Km Fahrt nach Buchara war sehr anstrengend. Zur Hitze kam jetzt auch noch kräftiger, heißer Wind von der Seite dazu, der den Sand ordentlich aufwirbelte. Es war eine staubige Angelegenheit. Und dann auch noch 100 Km Baustelle (an einem Stück!!!).


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Sandsturm


Baustellen in Usbekistan kann man sich so vorstellen: Es wird keine Rücksicht auf die Verkehrsteilnehmer genommen. Es gibt keinerlei Verkehrsführung oder Beschilderung. Jeder bahnt sich seinen Weg durch die Baustelle selber. Die Straße, die eigentlich keine ist, ist durch die Baustellenfahrzeuge arg in Mitleidenschaft gezogen. Zum Glück war nicht sehr viel Verkehr.


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Ich konnte zwischen den Absperrungen durchfahren.

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Wieder ein super Guesthouse


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Parken im Innenhof

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endlich mal wieder ein Bild mit mir


Buchara selber gefällt mir eigentlich nicht so gut. Die Altstadt hat ihren Namen nicht verdient. Alles ist sehr neu, modern, steril und kommerziell. In den Moscheen und Medressen ist kein Leben. Alles ist mit Souvenir-Shops zugepflastert. Es gibt hier keine Gläubigen, kein Glauben, kein Islam. Auch wird man andauernd angesprochen Geld zu wechseln, Postkarten zu kaufen oder sonst etwas anderes zu kaufen. Ich mag mit dieser Stadt vielleicht ein bisschen hart ins Gericht gehen, aber mir ist die Stadt irgendwie nicht sympathisch.


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Deshalb habe ich mich mehr in den Randbezirken und auf dem Basar der Einheimischen aufgehalten. Das Wasser z.B. kostet dort nur die Hälfte. Nachdem mir "Big Mama" (die Chefin des Guesthouses) erklärt hatte, wie ich die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen muss, habe ich mir die außen liegenden Sehenswürdigkeiten angeschaut.


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der Wassermeister

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In Buchara bleibe ich zwei Tage. Morgen geht es weiter auf der Seidenstraße, nach Samarkand und hoffentlich damit die letzte heiße 300 Km Wüstendurchfahrt.

STEPHAN
Buchara/Usbekistan


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Kaffeepulverdose aufgegangen. Riecht gut, ist aber eine Sauerei.