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Montag, 1. August 2011

7434 Km – Khorog/TJK

Zufälle schreibt das Leben mitunter, die kann man kaum glauben.

Da fahr ich allein in den Bergen so vor mich hin und wenn treffe ich in einer der vielen Kurven? Peter und Sigi mit ihrem Camper, die ich in Samarkand getroffen habe, zusammen mit Thomas und Andrea, die ich aus Buchara kenne. Die vier hatten sich gerade getroffen. Und nun stoße ich auch noch dazu.

Nach 10 Minuten schnacken, über das erlebte der letzten Tagen, kamen wir auch auf Roberto zu sprechen. Genau zu diesem Zeitpunkt bog Roberto um die Ecke. Wenn das kein Zufall ist. Nun waren wir wieder alle zusammen.

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Roberto hatte seine Pläne geändert, weil im Süden Tadschikistans die Polizei sehr präsent war. Sie haben ihn sogar festgenommen und Fingerabdrücke genommen, um ihm dann unmissverständlich klar zu machen, dort zu verschwinden.

So sind wir wieder vereint und sind zusammen 2 Tage nach Khorog gefahren. Leider mussten wir, Thomas und Andrea am zweiten Tag in der Mitte der Strecke, in einem größerem Ort zurücklassen. Bei Thomas seinem Motorrad lief nur noch ein Zylinder. Thomas wollte dies Problem in Ruhe untersuchen. Ich hoffe, es ist nichts Schlimmeres.

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Peter und Sigi verabschiedeten sich auch  am zweiten Tag, weil sie eine andere Reisegeschwindigkeit haben. Aber vielleicht trifft man sich nochmals.

Es sind von Duschanbe zwar nur 550 Km nach Khorog, aber die haben es in sich. Es ist eine schwierige und anspruchsvolle Strecke. Die Arbeiten und Einstellungen an meinem Vergaser haben sich gelohnt. Das Motorrad bringt richtig Spaß zu fahren. Am ersten Tag sind wir nur 230 Km weit gekommen. Es gab zu viele Foto Pausen und auch die Strecke gab einfach nicht mehr her.

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Also entschieden wir uns, in einem sehr kleinen Ort (vielleicht 10 Häuser) zu übernachten. Es wurde schon langsam dunkel und wir entschieden über den Pass (~3200 m) erst am nächsten Tag zu fahren. Die Familie, die uns aufnahm, war sehr freundlich und ließ uns in ihrem Leben teilhaben. Ein tolles Erlebnis.

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Am zweiten Tag ging es immer am Fluss Panj, dem Grenzfluss zu Afghanistan, entlang. Der Panj ist ein wilder und ungezügelter Fluss, umsäumt von sehr vielen hohen Bergen. Die Stromschnellen sind sehr beeindruckend. Der Fluss zerstört oft die Straßen, darum lohnt es sich nicht eine ordentliche Straßen zu bauen.

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Die Ausblicke und die Natur der letzten beiden Tagen sind unbeschreiblich. Man fährt richtig zufrieden und glücklich durch die Landschaft. Es kann kaum etwas Besseres geben. Dabei bin ich noch nicht einmal auf dem Pamir-Highway. Der fangt hier erst an. Und dort soll es noch schöner sein.

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In Khorog sind Roberto und ich wieder in einem Homestay untergekommen. Die Familie spricht sehr gutes Englisch und so konnten all unsere Fragen zu Drogenhandel, Grenzkonflikte mit Afghanistan, etc. beantwortet werden. Ein guter Einblick in eine andere, für uns mitunter nicht zu verstehende Welt.

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Hier gibt es die letzte Möglichkeit nochmals die Wasservorräte aufzufüllen und gutes Benzin zu tanken. Denn auf dem Pamir-Highway gibt es so gut wie nichts. Bis zum nächsten größeren Ort sind es etwa 500 Km. Dafür plane ich vier volle Tage ein. Auf dem Pamir gibt es natürlich kein Internet. Es kann also ein paar Tage dauern, bis ich mich mit neuen Erlebnissen und Eindrücken melden werde.

Ich kann im Blog nur eine Auswahl meiner Bilder zeigen. Hier gibt es 43 weitere Bilder.

Und dann heißt es auch mal wieder Abschied von meinem lieb gewordenen Freund Roberto zu nehmen. Er wird in eine andere Richtung fahren. Aber wer weiß, vielleicht meint der Zufall es wieder gut mit uns.

STEPHAN
Khorog/Tadschikistan